• Cavegn_PR_ComicBook_Combi
  • Cavegn_PR_ComicBook_Combi



Die Feder taucht in den Rotwein und dann in die Nacht. Sie zieht um die Häuser, macht sich schummrige Gedanken, wird spitz und zeichnet dann wieder weich. Irgendein fliegendes Papier findet sich immer. Segelt zur Tür herein und bleibt. Schnelle Gedanken führen den Strich. Wortfetzen, ein kurzer Blick. Noch einen Schluck, noch ein Blick. Noch eine Bar, noch eine Begegnung, die Lichter fahren runter, der Pegel steigt. Was jetzt noch kommt, ist erst der Anfang. Wenn die Hemmungen unter den Tisch getrunken sind, fliegen die Tabus aus dem Fenster und das Nachtleben rutscht in die Hose. Der Chronist liegt auf den Knien, seine Uhr ist längst verloren. Es bleibt, was immer bleibt: eine zerzauste Pfauenfeder, gebrochene Herzen, verspieltes Vermögen, ein gnadenvoller Filmriss. Aber eben auch ein paar Blätter, gezeichnet von extraschwarzer Tinte, Rotwein, Kokain, Tabascosauce, Lippenstift, zerquetschten Blumen - was halt so zur Hand war.

Aus dem Leben gegriffen. Szenen aus der Szene. Unvergessliche Momente, an die sich schon am nächsten Morgen keiner mehr erinnert. Flüchtiges festgehalten von einer fiesen Feder. Mit schönem Dank ans Gainsbourg, ans Restaurant Totò, die Kronenhalle Bar, an das Kaufleuten, ans "Chrüzli", an die Tina Bar und die Rössli Bar, ans Red Lips, die Olé Olé Bar und die Aya Bar, ans Restaurant Josef und das Co Chin Chin und an all die anderen. Wir sehen uns.


© 2021 by Cavegn